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Chronik OG Weyer

Wir blicken auf eine lange Tradition zurück!

 

19 naturbegeisterte Männer und Frauen fanden sich im Juni 1928 im Gasthaus Hoch in Kleinreifling ein zur Gründung der Ortsgruppe Weyer im Touristenverein Naturfreunde. Wegen der gewaltsamen Auflösung unserer Ortsgruppe von 1934 – 1945 fehlen uns schriftliche Unterlagen seit der Gründung bis zur Wiedererrichtung unserer Ortsgruppe im Jahre 1946. So wissen wir von den Gründungsmitgliedern von 1928 nur mehr einzelne Namen, wie von Hans Buchegger, Leopold Fösleitner und seiner Frau, Hans Ritzlmayer, Franz Kranzmayer und N. Holzwieser. 

 

Trotz der damals immer größer werdenden Arbeitslosigkeit und der zunehmenden großen Wirtschaftskrise in den Dreißigerjahren stieg die Mitgliederzahl und die Angebote der Aktivitäten. Im Februar 1934 kam es zur Unterdrückung, Ausschaltung und zum Verbot aller Arbeiterorganisationen und damit auch unseres Vereines. War also der Verein auch bereits verboten, so verblieb dennoch immer ein enger Kontakt und Zusammenarbeit der ehemaligen Mitglieder. Sie waren es, welche schon im Verein die Viehtaleralmhütte für die Winterbenützung gepachtet und mit einigen zusätzlichen Schlafstellen ausgestattet hatten. Der Pachtzins betrug S 10,-- je Winter als Anerkennungszins, wobei dem Verpächter daran gelegen war, dass die Hütte vor vorkommenden Beschädigungen durch unbekannte Benützer geschützt war. Ein Brand aus ungeklärter Ursache vernichtete im Jahr 1934 die alte Viehtaleralmhütte. Bereits 1935 halfen meist arbeitslose Mitglieder der Naturfreunde Weyer und Amstetten beim Wiederaufbau.

 

Unsere Schifahrer hatten auch schon immer ein gutnachbarliches Verhältnis zu denen aus Waidhofen an der Ybbs, die ja in nur geringer Entfernung ihren Stützpunkt in der Niglbauernalmhütte hatten. In der Festschrift „60 Jahre Naturfreunde Waidhofen“ findet sich auch darauf ein Hinweis, dass unter anderem auch in Weyer eine Zahlstelle dieses Vereins bestanden hatte, was darauf schließen lässt, dass einzelne unserer Gründungsmitglieder den Naturfreunden schon vor unserem Gründungsjahr angehört haben.

Mit dem Anschluss Österreichs erlischt die Chronik unseres Vereines gänzlich bis der zweite Weltkrieg 1945 sein Ende fand und Österreich seine staatliche und demokratische Freiheit wieder erhielt.

 

So waren es 1946 aus Krieg und Gefangenschaft heimgekehrte ehemalige Naturfreundekameraden, welche daran gingen, die zweite Vereinsgründung vorzubereiten. Die Gründungsversammlung fand im Gasthaus Berger in der Hollensteinerstraße statt. Mit 36 Mitgliedern begann der Verein unter dem schon ehemaligen, nunmehr neuen Obmann Hans Buchegger. Immer mehr ehemalige, also schon ältere, aber besonders auch viele junge Mitglieder fanden sich unter dem Zeichen der gegenseitig gereichten Hände.

 

1947 übergab Obmann Hans Buchegger seine Funktion an Rudi Heinzel. Hier sei die Stelle in unserer heute 75-jährigen Vereinschronik, wo wir nicht nur ihrer, sondern auch allen der vielen Vereinsangehörigen vor und nach ihrer Zeit gedenken, die heute nicht mehr unter uns sind.

Als Exponenten für alle nennen wir die Namen unserer Bergsteiger­kameraden, welche ihr Leben in den Bergen ließen: Ernst Walter, Karl Hirner, Ludwig Asch, Hans (Udo) Steininger, Hans Kupfer, Inge Zisch, Alfred Kraner und Franz Ahrer. Sie bleiben uns unvergessen! Sie gehörten zum gesunden harten Kern unserer Bergsteigerjugend, die hinauszog, ihre Freizeit in den Bergen in unserer Heimat und auch in anderen Gebirgszügen Europas und sogar in Asien, Afrika und Amerika zu erleben. Weyrer Naturfreunde standen auf höchsten Bergen aller Kontinente. Falsche Bescheidenheit wäre es jedoch, es nicht zu erwähnen, dass unser Vereinsmitglied, Sepp Larch mit Fritz Morawec und Hans Willenpart zu den Erstbesteigern des Gashabrum II, 8035 m, im Himalayagebirge, zählt.

Zum Anlass 100 Jahre Naturfreunde Österreich wurde 1995 die Jubiläumsexpedition zum Mount Everest gestartet. In der 10-köpfigen Mannschaft war unser jetziger Obmann. Sepp Hinding erreichte am 14. Mai 1995 im Alleingang und ohne künstlichen Sauerstoff als erster Österreicher über die schwierige Nordseite das Dach der Welt.

 

Die Naturfreunde Weyer besitzen die stärkste Expeditions Bergsteigergruppe Österreichs. 6 Alpinisten in unseren Reihen bezwangen 10 Achtausender im Himalyagebiet.

Eine sehr Nennenswerte Leistung unseres Vereines ist sicher der Um – und Ausbau der Stallburgalm im Almkogelgebiet. Unzählig sind die von Mitgliedern und Funktionären unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden. Zum Teil wurden die Materialkosten und Fremdleistungen aus der Bewirtschaftung der Hütte selbst aufgebracht. Finanzielle Unterstützung erhielten wir von der Landesleitung durch Bauzuschüsse und Subventionen. Weiter gilt unser Dank auch den vielen Spendern bei der Bausteinaktion und für sonstige Geld und Sachspenden.

Eine Generalsanierung unserer Hütte erfolgte in den Jahren 1998 bis 2003, mit der Erneuerung der kompletten Stromversorgungsanlage, sowie der Inneneinrichtung in der Küche und im Gästeraum.

 

Bis zur heutigen Zeit stehen die Naturverbundenen Sport und Freizeit­aktivitäten, wie Wandern, Bergsteigen, Schitouren, Laufen und Radfahren im Vordergrund.

Der Weyrer IVV - Wandertag feierte im Juli 2002 sein 30 jähriges Jubiläum. Viele Weyrer nehmen an gleichen Veranstaltungen anderer Orte teil. Ganz beliebt ist bei vielen die jährliche Schiwoche in St. Ulrich inmitten der Dolomiten. Weitere Veranstaltungen sind der Auer Wolfgang Gedenklauf, die Vereinsmeisterschaft Schi Alpin und Snowboard, Kinderschikurs, Schibasar, Lauftreff für Kinder und Erwachsene und die Wanderwoche im September.

 

Traditionell ist bereits das Kinder- und Jugendlager auf der Stallburgalm, neu im Programm der Kinderlauf im Sommer.

 

Vielseitig sind also die Möglichkeiten bei den Naturfreunden, Menschen mit gleichen Interessen zur Gestaltung für Freizeit zu finden. Das gilt besonders immer für die heranwachsende Jugend, welche immer wieder in den Verein eingegliedert wurde und damit zur Erhaltung unserer ideellen Werte beitrug. Auch jetzt betreut unser Verein mit Erfolg seine Kinder- und Jugendgruppe.

So zeigt der Rückblick auf 75 Jahre Naturfreunde Weyer, dass eine damals gute Idee inzwischen nicht alt geworden, sondern jung und sehr aktuell geblieben ist. Aus dieser Sicht geht unser Verein mit seinen Mitgliedern in eine hoffnungsvolle Zukunft!

 

„BERG FREI“

 

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